Zum Inhalt springen
Klemens Marktl

Klemens Marktl

Jener österreichische Musiker, der sich so intensiv und nachhaltig der Erkundung der klassischen Jazztradition verschrieben hat, ist der Kärntner Klemens Marktl. Hört man seine Musik, glaubt man, mit einem Schlag in die Blütezeit des Modern Jazz katapultiert zu werden. Einfach straight-ahead Jazz vom Feinsten in der Tradition der ganz großen Meister – ohne jemals langweilig zu werden. Dabei bedient sich Marktl selten dem üblichen Musikkanon mit der x-ten Neuinterpretation eines alten Jazzstandards, sondern verblüfft mit ungeheuer authentischen, von Ideen nur so  überquellenden, gleichzeitig aber dem Neuen nicht abgeneigten Eigenkompositionen. Man könnte fasst meinen, er schiele einem gewissen Miles Davis, John Coltrane oder Thelonious Monk über die Schultern. Jeder fängt mal klein an …

Klemens Marktl wurde 1976 in Klagenfurt geboren und erhielt bereits im Alter von sechs Jahren klassischen Klavierunterricht. Es zeichnete sichjedoch sehr rasch ab, dass das Klavier nicht das Instrument seiner Wahl werden sollte. So wechselte er zu Beginn seiner Sturm und Drang Phase zum Schlagzeug, dass seither seine gesamte weitere musikalische Laufbahn bestimmen sollte. Bereits im Alter von 21 Jahren hatte Marktl sein erstes Studium am Kärntner Landeskonservatorium abgeschlossen, gefolgt von Studienaufenthalten in Den Haag und Amsterdam. Den wohl prägendsten Feinschliff holte er sich jedoch in New York City, der Stadt der Städte – zumindest was die Musik anbelangt – bei einigen der größten Namen des Modern Jazz Drummings. Zu seinen Lehrern zählten keine geringeren als unter anderem Jazz-Legenden wie Jimmy Cobb, Jimmy Wormworth und Modern Jazz Drummer wie Kenny Washington, Lewis Nash, Jeff “Tain” Watts, John Riley, Tony Moreno, Ralph Peterson Jr., Ali Jackson, Rodney Green, Johnathan Blake, Kendrick Scott, Eric McPherson, Willie Jones III, Carl Allen, Gregory Hutchinson, Clarence Penn, Eric Harland, Ari Hoenig, Steve Hass, Geoff Clapp und Latin Drummer Mark Walker, Vanderlei Pereira, Portinho und Funk Drummer Adam Deitch.

Bereits an dieser Auswahl an hochkarätigen Mentoren lässt sich Marktl’s einschlägige Stilprägung erkennen, die wie bereits erwähnt, stark im Bereich des Modern Jazz und Neobop verankert ist. 

Anfänge in den Niederlanden Nach Abschluss seiner „Lehrjahre“ verschlug es Marktl zunächst ab 1997 für sechs Jahre in die Niederlande, wo er sich nach und nach als Schlagzeuger und Bandleader einen Namen in der internationalen Jazzszene erarbeitete.
Dieser Prozess kulminierte schließlich in zwei Ereignissen, die auch das Ende seines Aufenthalts in den Niederlanden einläuteten. Einerseits der 1. Preis des „Leid´schen Jazz Award“ 2001 sowie die anschließende Aufnahme seines Debütalbums The Challenge 2003 zusammen mit Michael Erian (Saxophon), Bob Wijnen (Piano, Fender Rhodes), Jeroen Vierdag (Bass) und Special Guest Jasper Blom (Saxophon).

Die New Yorker Jahre Noch im Jänner 2003 übersiedelte Marktl nach New York City, wo er rasch Teil der aufstrebenden Jazzelite rund um Vincent Herring, Rob Bargad, John Swana, Waldron Riks oder Mark Rapp wurde und bei den nächtlichen Jam Sessions in den Jazzclubs oder Home Sessions zusammen mit Robert Glasper, Greg Tardy, Hans Glawischnig, Aaron Goldberg, Matt Penman, Johannes Weidenmüller, Christian McBride, Roy Hargrove, Wes Anderson, Wynton Marsalis, Brian Lynch oder Chris Potter spielte. Gemeinsam mit Chris Cheek (Saxophon), Aaron Goldberg (Piano) und Matt Penman (Bass) gründete Marktl zu dieser Zeit auch ein eigenes Quartett mit dem er 2004 seine zweite CD Ocean Avenue bei dem berühmten Barlecona-based Label „Fresh Sound New Talent“ veröffentlichte. Mit Ende 2004 zog es den charismatischen Österreicher aber wieder in seine Heimat, wobei als Schaffenszentrum Wien auserkoren wurde. Von hier aus drückte er sich selbst als Sideman und Bandleader der nationalen wie internationalen Jazzszene einen unverkennbaren Stempel auf.

Marktl's zahlreiche Band Projekte
Beachtenswert an Marktl’s Projekten – mit denen er die bekanntesten Jazzclubs und Festivals Europas unsicher macht – ist die extrem hohe  Dichte an internationalen Mitmusikern, deren Kontakte er während seiner langjährigen Auslands aufenthaltediesseits und jenseits des großen  Teichs geknüpft hatte. Dazu zählen unter anderem die Formationen Jazz Quartett “New Spirit” mit Michael Erian (Saxophon), Renato Chicco (Piano) und Marc Abrams/Milan Nikolic (Bass); Brotherhood mit Jure Pukl (Saxophon), Sava Miletic (Piano), Milan Nikolic (Bass) oder Drums & Keys mit Rob Bargad (Piano, Hammond Orgel), Renato Chicco (Piano, Hammond Orgel) und Erwin Schmidt (Piano, Hammond Orgel); das Klemens Marktl „Free Spirit“ Quartett mit Johannes Enders bzw. Michael Erian (Saxophon), Peter Madsen (Piano) und Milan Nikolic (Bass) – mit dem 2008 auch Marktl’s dritte CD Free Spirit live im „Porgy & Bess“ in Wien aufgenommen wurde – sowie die Flip Philipp/Klemens Marktl  Constellation mit Andy Middleton (Saxophon), Adrian Mears (Posaune), Flip Philip (Vibraphon), Milan Nikolic (Bass) und Luis Ribeiro (Percussion) mit der 2011 die vierte CD Open Sea erschienen ist.